Es gibt in Deutschland mehr als ein Dutzend verschiedene Wespenarten. Doch nur zwei dieser Arten werden von uns allen als störend und oftmals aggressiv empfunden: Die Gemeine Wespe (vespula vulgaris) und die Deutsche Wespe. Beide Wespenarten hegen eine Vorliebe für Kuchen, Eis und andere Süßigkeiten sowie gegrilltes Fleisch und begegnen uns daher sowohl im Freien als auch im Haus regelmäßig.  Doch mit einfachen Hausmitteln und einigen simplen Verhaltensregeln kann man das Zusammenleben mit den schwarz-gelben Störenfrieden angenehmer und stressfreier gestalten. Schließlich heißt es ja „Leben und leben lassen…“

Wespen im Garten vertreiben

Wenn Sie im Garten grillen, essen und trinken, so sind Wespen oftmals störende Begleiter. Sie umkreisen nicht nur den Tisch, sondern bedienen sich auch an den dargebotenen Speisen und können – wenn nicht beachtet – schnell zu einer Gefahr werden. Dies kann man verhindern oder zumindest minimieren, wenn den Wespen abseits des Tisches eine verlockende Alternative angeboten wird. Überreifes Obst auf einem Teller beispielsweise zieht die Wespen häufig stärker an, als Gegrilltes auf den Tellern. Auch eine selbstgebaute Wespenfalle kann die Anzahl der Wespen im Garten deutlich verringern. Hierfür eine Flasche zu einem Drittel mit Obstsaft füllen und Essig hinzugeben. Der vergärende Obstsaft mit dem Essig ist für Wespen enorm anziehend. Darüber hinaus mögen Wespen grundsätzlich einige Gerüche nicht und lassen sich von diesen vertreiben. Hierfür einfach in einer feuerfesten Schale etwas Kaffeepulver entzünden. Dieses glimmt vor sich hin und verbreitet einen penetranten, aber nicht unangenehmen Geruch. Die Wespen lassen sich durch den Geruch jedoch wirksam vertreiben. Aber auch der Duft von Tomaten, Rosmarin, Minze und Melisse hält Wespen fern. Stellen Sie also am besten einen Kübel mit diesen Pflanzen auf die Terrasse bzw. den Balkon. Außerdem sollten Speisen und Getränke im Freien stets abgedeckt werden. Räumen Sie Essensreste möglichst zeitnah weg.

Verhaltensregeln - Der richtige Umgang mit Wespen

Wespen sind grundsätzlich keine aggressiven Tiere. Sie greifen den Menschen nur dann an, wenn sie sich oder ihr Nest bedroht fühlen. Hektische Bewegungen werden von den Tieren oftmals als Aggression ausgelegt. Sie sind dann wachsamer und angriffsbereit. Ebenso verhält es sich mit dem Anpusten von Wespen. Das CO2 in der Atemluft wirkt sich ebenfalls auf das Aggressionsniveau der Wespen aus. Im Idealfall bleiben Sie einfach ruhig sitzen oder stehen, bis die Wespe sich wieder von Ihnen entfernt hat.
Achten Sie vor allem bei der Gartenarbeit darauf, dass Sie keine grellen Farben oder starke Düfte tragen. Diese ziehen die Wespen unweigerlich an. Ein helles Weiß hingegen hat sich bei der Kleidungswahl sehr gut bewährt und bietet den besten Schutz vor den Plagegeistern.
Da Wespen vor allem im Spätsommer und Herbst aktiv sind, sollten Sie im Garten das Fallobst täglich aufsammeln, sonst lockt es Wespen an.

Ein Wespennest im Garten oder am Haus

Finden Sie ein Wespennest am Haus oder im Garten – Wespen können auch in Erdlöchern nisten – so sollten Sie sich von dem Nest fernhalten. Nur wenn das Nest in unmittelbarer Nähe von Fenstern, Türen oder der Terrasse ist, sollten Sie einen ausgewiesenen Fachmann mit der Entfernung und Umsiedelung des Nestes beauftragen. Versuchen Sie dies in keinem Fall selbstständig!

Was tun beim Wespenstich?

Man kann bei der Gartenarbeit oder beim Grillen im Garten noch so vorsichtig sein und alle Tipps beherzigen, kommt dann doch eine Wespe geraten die meisten Menschen in Panik. Und so passiert es schnell, dass die Wespe zusticht. Nun heißt es besonnen reagieren!

  • Zunächst sollte man den Einstich genau betrachten und etwaige Stachelreste entfernen. Desinfizieren Sie die Stelle.
  • Den Schmerz kann man mit einem Kühlakku lindern.
  • Treten nach einem Wespenstich innerhalb von 20 Minuten Schüttelfrost, Schweißausbrüche, Atemnot, Zittern oder ähnliches auf, sind dies Anzeichen für eine allergische Reaktion. Rufen Sie den Notarzt an!
  • Wurde die Person im Bereich der Atemwege gestochen oder ist eine Allergie bekannt, sollte umgehend der Notarzt verständigt werden!