Wenn es im Garten grünt und blüht, freut sich das Gärtnerherz. Allerdings nur, wenn es gewünschte Pflanzen und keine Unkräuter sind. Sie nehmen den Kulturpflanzen Licht, Wasser und Nährstoffe, schmälern Ernten oder lassen manches Grün gänzlich verkümmern. Der Griff zu chemischen Unkrautvernichtungsmitteln ist da natürlich wirkungsvoll, doch leider nicht ohne Auswirkungen auf Mensch und Natur. Ein immer stärkeres Umweltbewusstsein vieler Gartenfreunde sowie der Wunsch, eine grüne Oase ohne zusätzliche Chemikalien zu besitzen und damit auch die eigene Gesundheit zu erhalten, rückt immer mehr in den Mittelpunkt vieler Hobbygärtner.

Unkrautbekämpfung von der Art des Krautes abhängig machen

Je nachdem um welche Form des Unkrautes es sich handelt, können Sie gegen die unerwünschten Eindringlinge etwas unternehmen. Um also nachhaltig gegen Giersch, Löwenzahn und Winden vorzugehen, sollten Sie zunächst die Unkräuter bestimmen. Man unterscheidet sie zwischen ein- und mehrjährigen Pflanzen. Einjährige Unkräuter leisten rein biologisch betrachtet sehr viel. Sie keimen und blühen im selben Jahr, und bilden sogar noch Unmengen Samen dazu. Die Klassiker unter den einjährigen Unkräutern sind die Vogelmire und das Hirtentäschelkraut, aber auch die gefürchtete Ambrosia, das Schöllkraut oder der Gartenwolfsmilch. Mehrjährige Unkräuter überwintern hingegen mit Hilfe ihres tiefen Wurzelstocks. Während es für Kinder ein Vergnügen ist, die hübsch anzusehenden Samen des Löwenzahns weg zu pusten, versuchen Hobbygärtner dieses und viele andere mehrjährige Unkräuter, wie etwa Ackerschachtelhalm, Disteln oder Ehrenpreis, loszuwerden.

Weitere Unkräuter:

  • Brennnessel
  • Gänseblümchen
  • Hornsauerklee
  • Weißklee
  • Rotklee
  • Wegerich
  • Scharbockskraut
  • Huflattich

Unkraut kann auch gewollt sein

Unkräuter nehmen in der Regel den gewünschten Kulturpflanzen Licht und Nährstoffe weg, sie brauchen dringend benötigtes Wasser auf. Das Wachstum und das Gedeihen der Kulturpflanzen wird gehemmt. Im schlimmsten Fall drohen sogar Ertragseinbußen bei Früchten oder gar das gänzliche Verdrängen der mühsam gepflegten und gehegten Stauden und Blumen. Doch nicht jedes Wildkraut oder Unkraut wird im Garten abgelehnt. Die oft hübsch anzusehenden Kräuter dienen manchen Hobbygärtnern gewollt als Schmuck oder auch als Heilpflanze. So finden sich in vielen Beeten Akelei, Adonisröschen und die Kornblume als stilvolles Element wieder. Brennnesseln werden bewusst in einer Ecke des Gartens geduldet, um später daraus heilsamen Tee zuzubereiten.

Unkraut vorbeugen

Eine beliebte und wirksame Möglichkeit, Unkraut zu verhindern, ist das Mulchen. Je nach Pflanzenart im Beet, der Rabatte oder aber nicht bepflanzten Gartenteilen wie Gehwegen oder Freiflächen wird gehäckselter Pflanzenschnitt oder Rindenmulch, zum Teil auch Stroh, als Bodenbedeckung eingesetzt. Der Mulch hält die Feuchtigkeit im Boden und speichert das Regenwasser, er nimmt dem Unkraut das Licht, welches es zum gedeihen braucht. Seinetwegen wird die Erdwärme besser gespeichert, auch Bodenlebewesen fühlen sich dadurch wohl. Nicht alle Pflanzen mögen jedoch Mulch.

Besonders um größere Flächen, die zunächst nicht genutzt werden sollen, vor Unkraut zu schützen, kann die sogenannte Gründüngung eingesetzt werden. Hierbei sät man gezielt eine spezielle Pflanzenart aus, die die kahle Fläche binnen zwei bis drei Wochen bewusst begrünt. Dies unterdrückt das Unkrautwachstum und lockert den Boden auf. Soll die Fläche wieder genutzt werden, wird die Gründünung abgeschnitten und kompostiert, die Reste umgegraben.

Eine Anreicherung des Bodens mit Humus und Bodenorganismen, ist ein echter Gewinn. Für diese Methode der Unkrautvorbeugung, welche übrigens aus der Landwirtschaft stammt, gibt es spezielle Saatmischungen im Fachhandel.

Entferntes Unkraut, egal durch welche Methode, gehört entgegen der Meinung vieler Hobbygärtner nicht auf den Kompost. Viele der Samen überwintern dort und werden vom Gärtner selbst durch den Humus wieder aufs Beet gebracht.

Unkraut entfernen

Die Versuchung nach chemischen Hilfsmitteln zu greifen, ist auch bei Hobbygärtnern groß. Doch der Einsatz der chemischen Keule ist in einem normalen Haus- oder Kleingarten meist völlig überflüssig. Nicht nur die Gesundheit, sondern auch Tiere wie Insekten oder Vögel, sowie die Umwelt können stark belastet werden. Am effektivsten und umweltverträglichsten ist nach wie vor das Jäten. Auch wenn viele Gartenfreunde tief einatmen und raunen, mit Hacke, Grubber und den Händen lässt sich das grobe Groh des Unkrautes sehr gut entfernen.

Mann entfernt Unkraut auf dem Gehweg
Wie entfernt man das Unkraut vom Gehweg? - Foto: © Peter Atkins - stock.adobe. com

Unkraut auf Gehwegen entfernen

Unkraut auf Gehwegen ist ein Problem, dass leider nur allzu oft auftaucht. Während jedoch bei versiegelten Flächen, wie öffentlichen Gehwegen, strenge Regeln herrschen, kann man im eigenen Garten den Unkräutern auf vielerlei Wegen zu Leibe rücken. Wichtig dabei ist jedoch, dass man im Idealfall auch die Wurzeln der Unkräuter erwischt, da nur hierdurch eine dauerhafte und effektive Bekämpfung möglich wird.

Unkraut mit Salz entfernen?

Immer wieder liest man auf diversen Ratgeberseiten, dass man dem Unkraut mit Salz zu Leibe rücken sollte. Denn dieses greife die Wurzeln der Pflanzen an und sorgt für eine langanhaltende Wirkung. Dass diese Methode wirkt, ist nicht zu bestreiten. Doch sie ist mit Recht verboten, denn das Salz wird auch in den umliegenden Boden gespült und ist dort in seiner hohen Konzentration äußerst schädlich. Die Wurzeln der umliegenden Kulturpflanzen werden geschwächt und geschädigt, Regenwürmer gehen am Salz zu Grunde und der Boden wird somit nicht mehr gelockert. Darüber hinaus ist Salz zur Unkrautbekämpfung laut Pflanzenschutzmittelgesetz strengstens verboten. Eine Kochsalzlösung ist als nicht anerkanntes Pflanzenschutzmittel angesehen. Der Missbrauch kann mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 EUR geahndet werden.

Weitere Methoden, um Unkraut auf dem Gehweg zu entfernen

Neben der chemischen Keule, welche nur wenige Hobbygärtner gerne auspacken, helfen vor allem einfache Methoden.

  • Essigwasser ist hierbei ebenso kritisch zu sehen wie Salz, doch schadet es dem Boden bei Weitem nicht so stark und bekämpft das Unkraut recht effektiv.
  • Noch besser ist jedoch einfaches, kochendes Wasser. Dieses hat den Vorteil, dass es nicht nur die sichtbaren Teile des Unkrauts erwischt, sondern auch die Wurzeln der Schädlinge verbrüht. Somit sterben die Pflanzen dauerhaft ab und können entfernt werden.
  • Das Abbrennen der Pflanzen mit einem Gasbrenner ist ebenso weit verbreitet, aber hierbei werden nur die oberen Pflanzenteile entfernt. Ein dauerhafter Schutz ist demnach nicht gegeben.

Dauerhafte Lösungen gegen Unkraut am Gehweg

Haben Sie das Unkraut aus den Fugen des Gehwegs gründlich entfernt, sollten Sie nun dafür sorgen, dass es nicht wieder auftreten kann. Hierfür können zwei Methoden angewandt werden. Sie könnten, falls möglich, den Gehweg neu verlegen und dabei ein Unkrautvlies unterlegen. Diese Methode ist zwar aufwändig, aber dauerhaft und sicher. Alternativ können Sie die Fugen gründlich auskratzen und einen Pflasterfugenmörtel auf Harzbasis einfegen. Dieser ist elastisch, für den Außenbereich bestens geeignet und lässt Unkraut keine Chance. Die lästigen Pflanzen können sich nicht mehr in den Fugen ausbreiten und die Gehwegplatten überwuchern. Optimal für alle Hobbygärtner, die ihre Gehwege dauerhaft frei von Unkraut halten möchten.

Unkrautvernichtungsmittel
Muss es immer ein chemisches Unkrautvernichtungsmittel sein? - Foto: © Markus Bormann - stock.adobe. com

Unkrautvernichtungsmittel

Neben den chemischen Unkrautvernichtungsmitteln gibt es auch zahlreiche bewährte Hausmittel zum Unkraut vernichten. Wir stellen Ihnen beide Varianten vor.

Chemische Unkrautvernichtungsmittel

Die Methode, Unkraut mit Hilfe von Chemie zu vernichten, ist zweifelsohne schnell und wirkungsvoll. Allerdings zahlt man dafür einen hohen Preis, und dies nicht nur finanziell. Immer wieder müssen Karenzzeiten zwischen dem Aufbringen der Chemikalie und der Ernte eingehalten werden. Auf Beeten und in Rabatten kann die chemische Keule das ökologische Gleichgewicht auf den Kopf stellen. Überdies sind die Auswirkungen auf den Menschen nicht unumstritten. Doch es existieren durchaus Alternativen zu den chemischen Unkrautvernichtern.

Hausmittel zum Unkraut vernichten

Wie bereits erwähnt sind Salz und Essig als Hausmittel zum Unkraut vernichten nicht geeignet, da sie das Grundwasser stark belasten. Hingegen sind die gute alte Hacke und der Grubber nach wie vor das ökologischste Mittel gegen die ungewünschten Unkräuter. Beide lockern den Boden auf und belüften ihn sehr gut, die Wurzeln des Unkrautes werden von Hand mit ausgelesen. Mit einem preiswerten Distelstecher lassen sich Pfahlwurzler, wie zum Beispiel der Löwenzahn, sehr gut ausmerzen.

Ganz ohne Bekämpfung des Unkrautes lässt sich kein Garten betreiben. Wer jedoch stetig dran bleibt und die Verbreitung eindämmt, kommt mit den herkömmlichen umweltschonenden Mitteln sehr gut klar und kann getrost auf die chemische Keule in seinem Garten verzichten.