Wie schon die Komiker Herricht und Preil formulierten: „Jeder gute Gärtner macht in irgendeine Ecke einen Haufen!“ Der Komposthaufen ist ein Muss für jeden Gartenbesitzer, denn er ist der ideale Vorrat an nährstoffreichem Humus und damit selbst produziertem Dünger. Da in einem Garten immer reichlich Grünschnitt anfällt, ist ständig für Nachschub gesorgt – kostenlos, natürlich und ohne Chemikalien. Ein Kompost ist leicht anzulegen und findet selbst im kleinsten Garten seinen festen Platz.

Die Kompostarten

Sie haben die Qual der Wahl. Entscheiden Sie sich für einen Schnell- oder einen Reifekompost.

Der Schnellkompost wird gern in Gärten mit wenig Platz eingesetzt. Binnen vier bis 12 Wochen verrottet das Material in einem Kompostsilo. Der nährstoffreiche Humus hat einen starken erdigen Geruch, er ist grob und kann sehr gut als Bodenbedeckung zum Mulchen aufgebracht werden. Wurzeln wachsen leichter an, Mikroorganismen verbessern die Bodenqualität. Häufig verwenden Gartenbesitzer Kompostbeschleuniger, den es in flüssiger Form oder als Pulver in Gartenmärkten zu kaufen gibt, da nicht immer das vollständige Kompostieren hundertprozentig erfolgreich funktioniert.

Die meisten Gärtner entscheiden sich für den Reifekompost. Er braucht zwischen ein und drei Jahren, bis der Komposthaufen durchgerottet ist. Der Vorteil eines Reifekomposts ist, dass er keinerlei Geruchsbelästigung hervorruft und sehr feinkörnig entnommen werden kann, da er nach dem Reifeprozess durch ein Kompostsieb geworfen wird. Aus diesem Grunde wird er vorrangig als Zusatz für Erde benutzt. Sein Nährstoffgehalt ist immer noch hoch, reicht jedoch nicht an den des Schnellkomposters heran. Außerdem sollte ein Reifekompost mindestens einmal pro Jahr umgesetzt werden. Oft legen sich daher Gartenbesitzer zwei Reifekomposthaufen nebeneinander an, einer der reift und ein zweiter dient als Stelle für den Grünschnitt des Gartens.

Den idealen Standort für den Komposthaufen finden

Ein Komposthaufen liegt am besten im Halbschatten, nicht unbedingt deutlich sichtbar, sondern an einer eher unauffälligen Stelle. Er wird möglichst direkt auf den ebenen Erdboden aufgebracht. So gelangen die wichtigen Bodenorganismen und Regenwürmer gut an die zu verrottenden Abfälle und können ihre Arbeit leisten. Allerdings sollte der Kompost nicht unmittelbar am Zaun zum Nachbarn stehen. Dies führt leider oft zum Nachbarschaftsstreit im Garten. Fragen Sie Ihren Nachbarn vorher besser, ob er damit einverstanden ist.

Das Material des Komposthaufens

Woraus Sie den Komposthaufen fertigen, bleibt Ihnen überlassen. Schnellkomposter sind in der Regel aus Plastik gefertigt. Einfacher wird es bei Reifekomposthaufen. Sie können ganz ohne Umrandung simpel als Haufen auf die Erde geschlichtet werden. Damit der Platz besser ausgenutzt wird und die Optik stimmt, greifen jedoch viele Gartenbesitzer in erster Linie auf Metallgitter oder geschichtete Holzbretter zurück.

Was gehört auf den Komposthaufen?

Gut für einen Komposthaufen eignen sich:

  • jeglicher Grünschnitt
  • rohe Küchen- und Obstabfälle
  • stark zerkleinerte Äste
  • Eierschalen
  • Kaffeesatz
  • geschreddertes Material

Je vielseitiger Sie den Komposter bestücken, desto besser wird das Material verrotten und Ihnen nährstoffreichen Humus bescheren.

Was sollte nicht auf dem Kompost landen?

Nicht alles Material was verrottet, gehört in einen Komposthaufen.

  • Nichts verloren haben dort gekochte Essensreste, Fleisch und Knochen, sie locken Mäuse und Ratten an.
  • Farbige Zeitungen und samentragende Unkräuter bleiben dem Kompost besser ebenso fern.
  • Kranke Pflanzen, etwa mit Pilzbefall, gehören keinesfalls auf den Kompost. Dies begünstigt nur die Verbreitung der Krankheit im Garten.
  • Selbstverständlich darf ebenso kein nicht organisches Material wie Glas, Plastik oder Metall den Weg auf den Komposthaufen finden.
  • Zu viel Grasschnitt oder dicke Laubschichten verhindern ein gleichmäßiges Durchrotten des Komposts.

Ein Kompost gehört in jeden Garten. Informieren Sie sich bevor Sie den Kompost anlegen genau, wie Sie dies am geeignetsten erledigen. Freuen Sie sich an dem kostenlosen Humus, der Ihren Garten zum Blühen und Grünen bringt, ohne dass Sie viel Arbeit oder Geld dafür investieren müssen. Übrigens können Sie auch Fallobst auf den Kompost geben oder einfach daneben für die Tiere liegen lassen.