Stockrosen im Garten pflanzen und pflegen

Stockrosen im Garten
Stockrosen im Garten pflanzen und pflegen - Foto: © contadora1999 - stock.adobe. com

Die Alcea rosea, auch Stockrose genannt, ist eine Staude aus der Familie der Malvengewächse. Sie stammt ursprünglich aus Südwest-Asien und aus den Balkangebieten. Der Wuchs der Stockrose ist einzigartig, denn sie kann bis zu 2,20 Meter hoch und bis zu 0,50 Meter breit werden. Es handelt sich hierbei um sehr kräftig aufrecht und horstig wachsende Pflanzen. Die standfeste hohe Staude ist besonders in Rabattenpflanzungen im hinteren Teil zu empfehlen. Die sehr hoch wachsenden Pflanzen sollten jedoch gestützt werden, da sie sonst leicht umfallen können. Das Laub von Stockrosen wird als herzförmig, rundlich bis leicht gelappt bezeichnet. Die Blätter sind in der Regel leicht behaart und zeigen eine mattgrüne Farbe.
In der Zeit von Juli bis in den September hinein entfaltet sich die volle Blütenpracht der imposanten Pflanze. Wenn die Blüten voll geöffnet sind, wird sich ein gelblicher Innenbereich zeigen, der sich von den Außenblütenblättern, die sich in den Farben rosa, rot und weiß zeigen, deutlich abhebt. Der Fruchtstand der Stockrose ist eine sehr unscheinbare kleine Kapsel.

Stockrosen pflanzen

Stockrosen sind nicht nur fester Bestandteil vieler alter Bauerngärten, sondern gedeihen auch in Rabatten moderner Eigenheimgärten. Sie eigenen sich zudem sehr gut als Sichtschutz und können unliebsame Ecken oder alte Zäune verschönern.

Der richtige Standort zum Stockrosen pflanzen

Stockrosen lieben es gern sonnig und warm. Auch die pralle Mittagssonne in den Sommermonaten macht ihnen nichts aus. Die Malvengewächse akzeptieren aber auch einen halbschattigen Standort. Allerdings mögen sie keinen starken Wind – im Einzelfall ist es besser, die Pflanze wird etwas angebunden, damit sie nicht abknickt. Mit einer Pflanzung vor einer unschönen Fassade oder einem alten Gartenhäuschen schlagen Sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: die Stockrose verschönert diese Bereiche und erhält gleichzeitig den benötigten Windschutz. 

Vor dem Stockrosen pflanzen :
Bevor Sie nun aber zu Pflanzgabel und Gießkanne greifen, sollten Sie den Boden von Unkraut befreien und diesen gut durchlockern. Nährstoffreiches und sehr durchlässiges Erdreich hilft der Pflanze beim Wachsen und ist Voraussetzung für prachtvolle Blüten.

Stockrosen säen

Haben Sie viel Geduld? Dann können Sie die kleinen Samenkörner der Stockrosen ganz einfach an der dafür vorgesehenen Stelle von Mai bis in den Spätsommer hinein aussäen. Doch Blüten dürfen Sie im ersten Jahr noch keine erwarten, denn die Pflanze bildet zunächst einmal nur die Blattrosetten aus. Erst im Folgejahr, nach der Frostperiode, erscheinen die Blütenstängel und bringen die traumhaften Malvenblüten hervor. In dem Sie die alten Fruchtstände nach dem Verblühen stehenlassen, sät sich die Stockrose immer wieder von allein aus. Ganz ohne Ihr Zutun können Sie sich dann jedes Jahr über neue Pflanzen freuen. Übrigens können die Stockrosen auch in Blumentöpfen ausgesät und in der Wohnung vorgezogen werden. Spätestens im Mai sollten die Jungpflanzen dann ins Freiland umziehen.

Stockrosen pflanzen - Jungpflanzen vom Gärtner

Die zweite Variante, um seinen Garten mit herrlichen Stockrosen zu schmücken, besteht darin, vorkultivierte Jungpflanzen in der Gärtnerei oder im Gartenfachmarkt zu erwerben. Sie können dann noch im selben Jahr die roten, gelben, weißen, rosafarbenen oder violetten Blüten bestaunen und bringen so in relativ kurzer Zeit schöne Farbtupfer in Ihren Garten. Da die Pflanze nicht nur in die Höhe wächst, sondern auch in die Breite, sollten die einzelnen Exemplare mindestens 50 – 90 cm Platz zur jeweiligen Nachbarpflanze haben. Stehen sie zu dicht beieinander, so werden sie häufig von Malvenrost, einer der gefürchteten Stockrosen Krankheiten, befallen.

Stockrosen pflegen - Schutz vor Wind an einer Hauswand
Stockrosen sollten einen windgeschützten Standort bekommen - Foto: © Jeanette Dietl - stock.adobe.com

Stockrosen pflegen

Hoch gewachsene Stockrosen mit vielen prachtvollen Blüten – der Traum eines Gärtners! Doch damit die beliebten Malvengewächse, welche übrigens gern von Hummeln angeflogen werden, so traumhaft blühen, bedürfen sie einer gewissen Pflege.

Stockrosen gießen und düngen

Stockrosen, auch Bauernrosen genannt, lieben einen warmen und sonnigen Platz. Doch gerade im Hochsommer haben die Pflanzen dadurch einen erhöhten Wasserbedarf. Wenn es richtig heiß ist, so kann auch zweimaliges Gießen (früh und abends) erforderlich sein. Eine Mulchschicht verhindert, dass das Wasser zu schnell wieder verdunstet. Stockrosen benötigen neben ausreichend Wasser auch regelmäßige Düngergaben. Sie sollten etwa aller 5 bis 6 Wochen mit zusätzlichen Nährstoffen, zum Beispiel durch Hornspäne, versorgt werden.

Rückschnitt der Stockrosen

Überlässt man die Bauernrosen sich selbst, so blühen sie bis in den Herbst hinein. Jedoch ist es ratsam, Ende September die Pflanzen bodennah (aber oberhalb der Veredlungsstelle) zurückzuschneiden. Die letzten Blüten haben sich dann zwar noch nicht entfaltet, doch die Rose erhält durch diesen Rückschnitt die Energie, um im folgenden Jahr wieder kräftig neu auszutreiben. Viele Gärtner schwören auch darauf, die Pflanzen zusätzlich im zeitigen Frühjahr handhoch zurückzuschneiden. So gehen Sie beim Stockrosen schneiden richtig vor.

Anhäufeln der Rosen

Um zu verhindern, dass die Stockrosen im Winter dem Frost zum Opfer fallen, ist es ratsam, diese im Spätherbst anzuhäufeln. Im Frühjahr wird diese Erde dann wieder entfernt. Auch die ersten 4 – 6 Blätter des Neuaustriebes werden abgeschnitten. Somit kann einem Befall mit Malvenrost vorgebeugt werden.

Stockrosen Krankheiten

Stockrosen sind recht robuste Pflanzen. Dennoch kann es trotz einer guten Pflege vorkommen, dass sie von Krankheiten befallen und von verschiedenen Schädlingen heimgesucht werden. Wer die ersten Veränderungen an den Malvengewächsen rechtzeitig wahrnimmt, der hat gute Chancen, seine Pflanzen zu retten.

Der gefürchtete Malvenrost bei Stockrosen

Jedes Jahr aufs Neue wird die Stockrose vom Malvenrost bedroht, einer Pilzkrankheit, welche leider sehr verbreitet ist. Sie zeigt sich durch kleine gelbe Flecken auf der Blattoberseite. Wendet man das Blatt, so werden rot-braune Pusteln sichtbar. Bereits im Frühjahr, wenn die ersten Triebe erscheinen, kann der Malvenrost zuschlagen. Kein Wunder, schließlich ist der Pilz auch in der Lage, in der Stockrose zu überwintern. Ein sonniger und gleichzeitig luftiger Standort ist die beste Vorbeugung gegen Malvenrost. Stehen die Pflanzen dagegen zu eng, hat der Pilz ein leichtes Spiel. Achten Sie also schon beim Stockrosen pflanzen auf einen geeigneten Standort und genügend Abstand. Mit Hilfe natürlicher Pflanzenauszüge, wie beispielsweise Ackerschachtelhalm, Scharfgarbe oder Zwiebeln, lässt sich ein Sud herstellen, der optimal zur Düngung der Stockrosen geeignet ist und die Pflanzen so stärkt, dass sie unempfindlicher gegen Pilze werden.

Behandlung von Malvenrost

Sind an Ihren Stockrosen die oben genannten Symptome erkennbar, so handeln Sie schnell. Befallene Blätter und kranke Pflanzenteile sollten sofort entfernt werden. Sie gehören keinesfalls auf den Kompost, sondern immer in den Restmüll. Auf dem Kompost könnte der Pilz sich weiter verbreiten und über die Erde erneut andere Pflanzen befallen. Beim ersten sichtbaren Befall sollte sofort ein Fungizid angewandt werden. Wer es natürlicher möchte, der verrührt einen halben Liter gut gereiften Kompost mit 1,5 Liter Wasser zu einem Brei und lässt diesen eine Woche lang durchziehen. Die festen Bestandteile herausfiltern und mit der Brühe aller drei Tage die Pflanze und den Boden besprühen.

Welke-Krankheit bei Stockrosen

Auch die Welke-Krankheit wird durch einen Pilz verursacht. Hierbei werden die untersten Blätter der Stockrose zunächst gelb, welken und fallen schließlich ab. Rasch breitet sich die Krankheit auf die gesamte Pflanze aus und kann auch deren innere Gefäße schädigen, so dass die Malve schließlich ganz abstirbt. Dann hilft nur noch die Entsorgung der Pflanze im Restmüll. Vergessen Sie nicht, auch den umliegenden Boden zu entsorgen, da sich hier ebenfalls noch Pilzsporen befinden können. Mit Fungiziden kann ein Behandlungsversuch unternommen werden, jedoch ist dieser meist nicht sehr erfolgreich. Die Welke-Krankheit ist zum Glück relativ selten. Als Ursache für den Pilzbefall wird ein gestörter Wasserhaushalt vermutet. So traurig es ist, wenn die geliebte Malve von der Welke-Krankheit befallen ist: besser, die Pflanze wird zeitnah entsorgt, bevor sie noch weitere Stockrosen im Garten „anstecken“ kann.

Schon gewusst?
Die Stockrosen sind nicht giftig. Sie enthalten wertvolle ätherische Öle, Bitterstoffe und Mineralstoffe und werden in der Pflanzenheilkunde z.B. als Tee gegen Husten und Heiserkeit angewendet.

Ein optimaler Standort ist die beste Voraussetzung für gesunde Stockrosen. Sonnig, luftig und nicht zu eng beieinander – so mögen es die schönen Malvengewächse. Und wer sich regelmäßig dem Stockrosen pflegen widmet, dem fällt eine mögliche Krankheit der Pflanzen sicher schnell ins Auge, so dass zeitnah gehandelt werden kann.
(Text: B. L. + K. L.  – Hobbygärtnerinnen)