Schleierkraut (Gypsophila) im Garten

Der lateinische Name des Schleierkraut wird mit Gypsophila angegeben und der Volksmund bezeichnet die attraktive Staude auch als Gipskraut. Es handelt sich hierbei um ein ausdauerndes Nelkengewächs mit einer Unmenge an so genannten Rispenblüten welches ursprünglich aus Osteuropa stammt. Viele kennen das Schleierkraut nur aus Blumensträußen. Dort setzt es meist Akzente. Doch auch im Garten sieht so eine Staude sehr schön aus und harmoniert hier ebenso gut mit anderen Blumen. Sie lockert Staudengärten auf und passt perfekt als Lückenfüller in den Steingarten.

Tipps zum Schleierkraut pflanzen

Schleierkraut ist nicht gleich Schleierkraut. Man unterscheidet dabei zwischen dem hohen Steppenschleierkraut (Gypsophila paniculata) und der kriechenden Sorte (Gypsophila repens). Während das hohe Steppenschleierkraut eine Wuchshöhe von bis zu 1,20 m erreichen kann, sucht sich die kriechende Sorte in der Breite ihren Platz und schlängelt sich mit einer Höhe von maximal 25 cm eher am Boden entlang. Daneben sind im Fachhandel auch Hybriden erhältlich, welche sich mit 0,50 m Höhe ideal in jeden Garten einpassen. Auf welche Sorte die Wahl fällt, hängt maßgeblich vom Einsatzzweck des Schleierkrautes ab. Möchte man es als Begleiter für Rosen oder andere Schnittblumen verwenden, so eignen sich Hybriden am besten. Die hohen Sorten werden häufig als Rabattenbepflanzung und die kriechenden für den Steingarten eingeplant.

Der richtige Standort für Schleierkraut

Das zu den Nelkengewächsen zählende Schleierkraut kann leicht und problemlos in den Garten gepflanzt werden. Um die kleinen weißen bis rosafarbenen Blüten voll ausbilden zu können, benötigt es ausreichend Sonne. Es fühlt sich daher an einem vollsonnigen und warmen Standort am wohlsten. Der Boden sollte frei von Unkraut, gut durchlässig und kalkhaltig sein. Sehr anspruchsvoll ist das Schleierkraut wirklich nicht, allerdings mag es keine Staunässe, denn sonst faulen die Pflanzen sehr leicht.

Der ideale Pflanzzeitpunkt für Schleierkraut

Schleierkraut ist das ganze Jahr über erhältlich. Am besten pflanzt man es aber entweder im Frühling oder im Herbst. Wenn draußen im Hochsommer die pralle Sonne auf die Pflanzen scheint, so erschwert dies die Eingewöhnung am neuen Standort. Im Winter kann dagegen der Frost im Boden beim Pflanzen hinderlich sein. Möglicherweise hat das Schleierkraut dann Schwierigkeiten gut anzuwachsen.

So gelingt das Pflanzen

Zunächst werden die gekauften Pflanzen gut gewässert (mindestens eine Sunde), indem sie bis zum Pflanzengrün in einen Eimer oder großen Topf gestellt werden. Haben Sie sich einen Platz für das Schleierkraut im Garten ausgesucht, so graben Sie dort ein etwa 30 cm tiefes Loch aus, welches mit etwas frischer Komposterde gefüllt wird. Befreien Sie die Pflanze vorsichtig von ihrem Topf und kürzen Sie ringsum die Wurzeln ein klein wenig ein. Vorsicht: feste und fleischige Wurzelteile dürfen dabei nicht verletzt werden. Nun kann das Schleierkraut eingesetzt und das Pflanzloch ringsum mit Pflanzerde aufgefüllt werden. Gießen Sie nun das Schleierkraut vorsichtig an. Sollte sich dabei die Erde zu stark setzen, kann es notwendig werden, noch ein wenig Pflanzerde aufzufüllen. Möchten Sie mehrere Pflanzen in den Boden einbringen, so beachten Sie bitte den Pflanzabstand von ca. 80 cm zwischen den einzelnen Stauden.

Schleierkraut pflegen
Damit das Schleierkraut in voller Pracht erblüht, muss man es gut pflegen - Foto: © Reena - stock.adobe. com

Tipps zur Pflege von Schleierkraut

Bei einem gut gewählten Standort und optimalen Bodenbedingungen wird sich das Schleierkraut schon bald nach dem Einpflanzen harmonisch in den Garten einfügen und mit seinen zarten kleinen Blüten für einen Hauch Romantik in der grünen Oase sorgen. Nun heißt es die Pflanze gut zu pflegen, um lange Freude dran zu haben.

Schleierkraut gießen

Die romantisch blühende Staude begnügt sich mit relativ wenig Wasser, sollte aber dennoch regelmäßig gegossen werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass Staunässe unbedingt vermieden wird. Das Schleierkraut mag keine „nassen Füße“ und neigt in diesem Fall schnell dazu, zu verfaulen. Hin und wieder sollte die durch das Gießen verhärtete Erdkruste leicht gelockert werden, damit die Pflanze über die Wurzeln genügend Luft bekommt.

Schleierkraut düngen

Mit dem Schleierkraut hält eine sehr pflegeleichte Pflanze Einzug in den Garten. Sie gedeiht am besten auf nährstoffarmen Böden und stellt keine großen Ansprüche. Auf eine Düngergabe kann demnach gut und gerne verzichtet werden. Manche Gärtner berichten aber, dass hin und wieder etwas Komposterde, welche um die Pflanze gestreut wird, deren Blütenwachstum anregt.

Schleierkraut abstützen

Das hohe Steppenschleierkraut (Gypsophila paniculata) kann bis zu 1,20 m in die Höhe ragen. Gerade bei Wind neigt es leider dazu, schnell zur Seite zu kippen. Dies kann verhindert werden, indem man die Stängel an Bambusstäben oder Rankhilfen befestigt. Auch ein kleiner Hühnerzaun, welcher rings um die Staude aufgestellt wird, verhindert ein Umknicken. Bei den kriechenden Sorten des Schleierkrautes sind solche Maßnahmen natürlich überflüssig, denn diese Pflanzen wachsen nur etwa 25 cm hoch.

Rückschnitt des Schleierkrauts

Je nach Sorte reicht der Blütezeitraum des Schleierkrautes von Mai bis hinein in den Spätsommer. Nach der Hauptblühte lohnt es sich, die Pflanzen ein paar Zentimeter zurückzuschneiden sowie alle verblühten Teile zu entfernen. Der Gärtner wird dadurch mit einer zweiten Blüte belohnt und kann somit das romantische Flair in seiner grünen Oase länger erhalten.

Vermehrung von Schleierkraut

Die Vermehrung von Schleierkraut erfolgt in der Regel immer durch Aussaat, die je nach Sorte unterschiedlich erfolgen kann. Grundsätzlich kann aber angemerkt werden, dass die Aussaat im Frühjahr erfolgt, in den Monaten März und April. Eine Vermehrung durch Stecklinge ist ebenfalls möglich und der geübte Gartenfreund nimmt die Stecklingsvermehrung ebenfalls im Frühjahr, genau gesagt, im März vor. Die einfachste Form das Schleierkraut zu vermehren, ist die Teilung. Dazu wird einfach im Frühjahr ein Teil des Schleierkrautes im Wurzelbereich abgestochen und an einen neuen Standort im Garten eingepflanzt. Bei der Standortwahl sollte darauf geachtet werden, dass die Pflanze sehr viel Sonne abbekommt und so viel Wärme erhält.

Schleierkraut überwintern

Schleierkraut wird in sehr vielen Varianten angeboten. Hochwachsend, am Boden kriechend, mit gefüllten, ungefüllten, weißen oder rosafarbenen Blüten. Die meisten Sorten sind winterhart, dennoch ist es ratsam, bei starken Minusgraden die Wurzeln zu schützen. Dies gelingt am besten, wenn Sie eine dickere Mulchschicht rund um das Schleierkraut aufbringen. Auch dann, wenn das Schleierkraut auf einer Mauer wächst, empfiehlt sich diese Maßnahme.

Lange Zeit nur für die Hochzeitsdeko und in Brautsträußen verwendet, feiert die Pflanze mit den kleinen zarten Blüten nun eine wahre Renaissance in den Gärten. Schleierkraut stellt keine großen Ansprüche und benötigt nicht unbedingt den berühmten „grünen Daumen“, um uns mit ihrem Charme zu verzaubern. Auch Gartenanfängern gelingt es, diese Pflanze in ihrer Parzelle oder direkt am Haus zu halten und somit einen Hauch Leichtigkeit zwischen die anderen Blumen zu bringen.
(Text: B. L. + K. L. – Hobbygärtnerinnen)