In vielen Gärten erfreut der Rittersporn mit seiner vorwiegend blauen Blütenpracht seine Besitzer und Spaziergänger. Als Staudenpflanze ist er sehr beliebt – schon der Dichter Novales (1772-1801) war von der Blume der Romantik angetan und kam bei deren Anblick fast unweigerlich ins Träumen. Wer einmal eine prachtvolle Pflanze in seinem Garten hat, der fragt sich natürlich, wie er diese vermehren kann. 

Wie kann man Rittersporn vermehren?

Hierzu gibt es mehrere Möglichkeiten und dabei ist es nicht unerheblich, um welchen Rittersporn es sich handelt (Belladonna-Hybriden, Elatum-Hybriden oder Pacific-Hybriden). Wir stellen Ihnen im Folgenden verschiedene Möglichkeiten der Vermehrung des Rittersporn vor.

Vermehrung durch Aussaat

In der Regel wird Rittersporn nach der ersten Blüte zurückgeschnitten, um eine zweite Blüte im Herbst zu erzielen. Möchten Sie Ihre Pflanze jedoch durch Aussaat vermehren, so lassen Sie einfach einige Blütenstände stehen. Im Herbst sind dann die Samen reif und können in Pflanztöpfe umziehen. Rittersporn gehört zu den Lichtkeimern und sollte daher nur angedrückt beziehungsweise samenhoch mit Erde bedeckt werden. Noch im selben Jahr sind die ersten Austriebe sichtbar und im Frühling kann der Gärtner sich dann an den Blüten erfreuen. Im Übrigen kann der reife Samen auch einfach zu Boden fallen und dort keimen. Allerdings sind bei dieser Methode meist die Schnecken schneller, als dass die Jungpflanzen heranwachsen können. Die Qualität der durch Aussaat vermehrten Pflanzen ist unterschiedlich. In der Regel werden bei Elatum-Hybriden und Belladonna-Hybriden recht gute Ergebnisse erzielt.

Vermehrung durch Teilung

Rittersporn sagt man nach, dass er nach Jahren am gleichen Platz standortmüde wird. Es empfiehlt sich, ihn aller drei bis vier Jahre zu teilen und an einen anderen Ort zu setzen, wenn man ihn erhalten möchte. Das ist gar nicht so schwierig und auch für Gartenneulinge realisierbar. Nach der zweiten Blüte wird der Rittersporn zurückgeschnitten, ausgegraben und mit einem scharfen Spaten geteilt. Danach am gewünschten Standort den Rittersporn im Garten pflanzen. Zuvor kann die Erde mit Hornspänen oder frischem Kompost angereichert werden. Das Teilen des Rittersporns lohnt sich bei Elatum-Hybriden und bei Belladonna-Hybriden, jedoch hat die Teilung von Pacific-Hybriden keinen Einfluss auf dessen Langlebigkeit.

Vermehrung durch Stecklinge

Neben der Aussaat und der Teilung kann Rittersporn auch durch Stecklinge vermehrt werden. Gleich vorweg: dies erfordert sehr viel Geduld und gelingt leider nicht immer.
Zur Stecklingsvermehrung werden die Triebe genutzt, welche im Frühjahr aus der Erde kommen. Sie dürfen maximal 10 cm lang sein. Blätter im unteren Bereich werden entfernt und die Stecklinge anschließend in ein Bewurzelungshormon (Pulver oder Flüssigkeit) getaucht. Nun können diese in ein Erde-Sand-Gemisch gesteckt werden. Stecklinge mit abgekochtem Wasser angießen und abschließend die Pflanzkiste mit einer transparenten Folie abdecken. Der günstigste Platz für die Stecklingsvermehrung ist ein heller und warmer Ort, jedoch ohne volle Sonneneinstrahlung. Nun ist Geduld gefragt, denn es können schon einige Wochen ins Land gehen, bevor die Stecklinge neue Triebe zeigen. Ist dies der Fall, so werden die Pflanzen vereinzelt und können bald darauf ins Freiland umziehen.

Die besten Ergebnisse bei der Vermehrung des Rittersporns werden durch Aussaat oder Teilung erzielt. So ist es möglich, seine liebgewonnenen und prachtvollen Pflanzen über viele Jahre hinweg zu erhalten.